Quelle: Infopost-Deichverband, Januar 2008,

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Bremischer Deichverband am linken Weserufer
Warturmer Heerstraße 125, 28197 Bremen
Telefon: 0421/33 30 6-0 / Telefax: 0421/33 30 6-29
E-mail: info@deichverband-bremen-alw.de


Hier den Infobrief 2008 als PDF-Datei.


Bremen, im Januar 2008
Sehr geehrtes Mitglied,
auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen wieder einige Informationen über die Arbeit des Verbandes im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf das Jahr 2008 geben.


Zunächst jedoch einige gleich bleibende Grundinformationen, vor allem auch für die neu hinzugekommenen Mitglieder.

Im links der Weser, also neustadtseitig, gelegenen Gebiet der Stadtgemeinde Bremen erfüllen wir vielfältige wasserwirt-schaftliche Aufgaben.

Zum einen gewährleisten wir mit der Instandhaltung und dem Betrieb der Hochwasserschutzanlagen den Schutz vor Hoch-wasser und Sturmflut und erhalten damit eine der wichtigsten Infrastrukturen für unser Gebiet in Bremen überhaupt.

Hierfür unterhalten wir rund 63 km Strom- und Flußdeiche an der Weser, der Ochtum und der Varreler Bäke. Dazu rund 17 km Hochwasserleitdeiche und sonstige Hochwasserschutzanlagen im Bereich des Stadtwerders und des Teerhofes.

Der andere Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt bei der Abführung des Niederschlagswassers durch offene Gewässer, Siele und Schöpfwerke.

Einschließlich der Ochtum und der Varreler Bäke unterhalten wir hierfür rund 145 km Gewässer, hinzu kommen 24 Schöpfwerke, 4 große Fluss-Stauanlagen, das Wehr in der Kleinen Weser sowie zahlreiche Siele, kleinere Stauanlagen und sonstige Bauwerke.

Die Selbstverwaltungsorgane haben im Jahre 2007 ihre satzungsmäßigen Aufgaben wahrgenommen. Das Deichamt hat die geprüfte Jahresrechnung 2006 entgegengenommen und dem Vorstand und der Geschäftsführung Entlastung erteilt. Der Haushaltsplan 2008 mit einem Gesamtvolumen von rund € 4.424.000,- wurde im Haushaltsausschuss vorbereitet, vom Vorstand gemäß Satzung aufgestellt und vom Deichamt festgesetzt.


Ebenso beschlossen wurde die Höhe der Beitragssätze für das Jahr 2008:
Sie sind mit
nochmals unverändert gegenüber dem Vorjahr.


Der Vorstand hat sich in seinen monatlichen Sitzungen mit allen wichtigen Angelegenheiten des Verbandes befasst. Über die eigenen Vorhaben wurde dabei ebenso beschlossen wie über die Stellungnahmen zu Vorhaben anderer Träger, zur Bauleitplanung usw.

Mitglieder des Verbandes sind die Eigentümer der im Verbandsgebiet liegenden Grundstücke. Sie wählen ihr Vertretungsorgan mit der traditionellen Bezeichnung "Deichamt" alle fünf Jahre per Briefwahl.


Rückblick auf das Jahr 2007

Vorstand Die Amtszeit des Vorstandes endete satzungsgemäß am 31. März 2007. Herr Werner Fischer, langjähriges Vorstandsmitglied aus Hasenbüren, hat aus Altersgründen nicht mehr kandidiert. Der Verband ist ihm für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit zu großem Dank verpflichtet.


Arbeiten des Verbandes
Die laufenden Unterhaltungs- und lnstandsetzungsarbeiten an den Deichen, Gewässern, Schöpfwerken und sonstigen Anlagen des Verbandes konnten zum Ende des Jahres weitestgehend planmäßig durchgeführt werden.

Unvorhergesehen war der Austausch der Wehrklappe in der Ochtum-Stauanlage Woltmershausen erforderlich. Korrosion im Unterwasserbereich der Stahlteile führte zum Bruch der Klappenlager, die damit funktionsunfähig wurde. Dies geschah, obwohl die Anlage erst 17 Jahre alt ist; nach einem solchen Zeitraum ist mit einem solchen Schaden bei Wasserbauwerken eigentlich nicht zu rechnen. Wir werden dieses Ereignis zum Anlass nehmen, die notwendigen Bauwerksinspektionen noch gründlicher und, soweit erforderlich, auch in kürzeren Zeitabständen vorzunehmen. Die Erneuerung der Stahlbauteile in der Wehranlage hat wegen der Fertigungszeit für die Klappe dann doch einige Zeit in Anspruch genommen und zu Erschwernissen für die Wassersportler geführt, da die vorhandene Sportbootschleuse geschlossen bleiben musste. Wir bedauern dies, aber ohne die Schließung wäre die Wasserstandshaltung im gesamten oberen Ochtumlauf nicht zu gewährleisten gewesen.

Im Entwässerungsschöpfwerk Grolland musste eine der Pumpen ausgewechselt werden. Sie hatte bauartbedingt nach knapp 20 Jahren ihre Lebensdauer erreicht. Es konnte ohne größere Umbauten wieder eine Maschine aus der Serienfertigung eingebaut werden.

Im Bereich der technischen Verwaltung des Verbandes kann seit Anfang Dezember 2007 die Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) genutzt werden. Dieses digitale Kartenwerk, das von Geoinformation Bremen erarbeitet und auf dem laufenden gehalten wird, bietet in Verbindung mit unserer leistungsfähigen Geo-lnformationssoftware erheblich verbesserte Möglichkeiten der Darstellung der Verbandsanlagen und zur Herstellung von speziellen Plänen und Entwürfen für die Verbandsarbeit. Darüber hinaus entsteht damit ein hervorragendes internes Auskunftssystem für die tägliche Arbeit. Viele wichtige Informationen zu den Mitgliedsgrundstücken sind schon jetzt leicht abrufbar; mittelfristig werden wir an die im System gespeicherten vorhandenen Objekte wie Deiche, Gewässer und technische Anlagen digitale Informationen zu Bau- und Betriebsweise, Unterhaltungsmaßnahmen rechtlichen Verhältnissen sowie Pläne und Fotos anbinden, so dass eine umfassende Darstellung unserer Anlagen und notwendigen Arbeiten jederzeit abrufbar ist, ohne dass wie bisher analoge Pläne und Akten eingesehen werden müssen. Eine erhebliche Zeitersparnis ist zu erwarten, die zur intensiveren Bearbeitung der Anlagen und Vorgänge selbst genutzt werden soll.

Der Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen 2007 ist fertig gestellt worden. Senat und Bürgerschaft haben ihn einstimmig gebilligt. Für unseren Verband ist absehbar, dass die Deichlinie an der Weser von der nordwestlichen Landesgrenze beim Ochtumsperrwerk bis weit hinein in die Neustadt im Bereich Rotes-Kreuz-Krankenhaus/Piepe erhöht werden muss. Die Maße hierfür liegen mit bis zu 1,50 m im Niedervieland am höchsten, während sie sich weiter flussaufwärts in den Dezimeterbereich verringern.

Mit der Umsetzung sind die bremischen Deichverbände am linken und rechten Weserufer in ihren jeweiligen Verbandsgebieten betraut worden. Hierfür sind die ersten Planungsmittel bereits bewilligt worden, so dass mit der Aufstellung eines Rahmenentwurfes für einen ersten Abschnitt begonnen werden konnte. In diesem Rahmenentwurf, der umfangreiche begleitende Arbeiten zur Vermessung, insbesondere aber zur Baugrunduntersuchung erfordert, werden die möglichen Ausführungsvarianten für die notwendigen Anpassungen der Deiche und Hochwasserschutzanlagen dargestellt. Er wird die Grundlage für die Genehmigungs- und Ausführungsplanungen sein, die im Laufe des Jahres 2008 aufgestellt werden sollen.

Die Sturmflut am 9. November 2007 war die vierthöchste jemals in Bremen gemessene und lag nur rund 40 cm unter der vom Februar 1962. Die Bürger Bremens haben davon gleichwohl kaum etwas mitbekommen — ein Zeichen dafür, was in den vergangenen Jahrzehnten an den Hochwasserschutzanlagen verbessert wurde.

Der sehr hoch aufgelaufene Wasserstand trat allerdings bei einer Windgeschwindigkeit und einer Winddauer auf der Nordsee ein, die noch lange nicht das Maximim darstellten. Unsere Wachsamkeit ist also absolut erforderlich.

Bremen und Niedersachsen werden zusammen mit den Deichverbänden in beiden Ländern mit den neuen Deichhöhen des Generalplanes Küstenschutz, die auch einen Zuschlag für die künftigen Folgen des Klimawandels zumindest für die nächsten Jahrzehnte enthalten, einen wichtigen Schritt nach vorne tun, um auch künftig den Schutz vor den Wassergefahren zu gewährleisten.,


Ausblick auf das Jahr 2008
Wie schon im vorigen Absatz erwähnt, wird den Verband die Umsetzung des Generalplanes Küstenschutz ab dem Jahre 2008 erheblich in Anspruch nehmen. Wir hoffen, dass die Genehmigungsverfahren so zeitgerecht abgeschlossen werden können, dass 2009 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden kann.

Der Verband ist gebeten worden, 2008 ein Projekt im Rahmen des Programms "Lebensader Weser" des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa zu realisieren. Hierbei handelt es sich um die Renaturierung eines etwa 300 m langen Abschnittes des linken Weserufers in Bremen-Rablinghausen im Weseruferpark. Dort soll durch die Entfernung der massiven Uferbefestigung mit Steinen und die Abflachung des Ufers ein Zustand erreicht werden, der dem sich auf natürliche Weise einstellenden sehr nahe kommt. Mit den Planungen haben wir begonnen. Die Finanzierung, die sich aus zweckgebundenen Mitteln des Umweltressorts aus der Grundwasserentnahmegebühr und der Oberflächenwasserabgabe sowie aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) zusammensetzen soll, ist beantragt. Beitragsmittel des Verbandes fließen nicht in das Projekt.

Inwieweit in 2008 auch noch vorgezogene Maßnahmen zur Ausfüllung der EU-Wasserrahmenrichtlinie realisiert werden können, hängt von der finanziellen Situation im Umweltressort ab; derzeit ist noch nicht absehbar, ob und in welchem Umfang von dort Mittel zur Verfügung gestellt werden. Davon unabhängig setzen wir unsere Mitarbeit in den Gebietskooperationen, die zur Umsetzung der EU-Richtlinie gebildet worden sind, aktiv fort.

An über das Maß der laufenden Unterhaltung hinausgehenden Arbeiten an den Anlagen des Verbandes sind für 2008 die Erneuerung des Weges auf dem rechtsseitigen Deich des alten Ochtumverlaufes vom Flughafen flussabwärts bis zur Oldenburger Straße / B75 vorgesehen, ferner sind noch Erneuerungen von Bauteilen in zwei Schöpfwerken nachzuholen und die Reparatur eines Abschnittes der Uferbefestigung an der Ochtum in Strom notwendig.

Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist die Herstellung eines neuen Notverschlusses für das Wehr in der kleinen Weser für die Unterwasserseite. Die Erfahrungen mit dem oberhalb bereits erneuerten Verschluss waren so gut, dass eine gleichartige Konstruktion auch für unterhalb hergestellt werden soll. Notwendige Inspektionen und ggf. Reparaturen werden wesentlich erleichtert und auch kostengünstiger durchgeführt werden können.

Wir hoffen, dass wir Ihnen auch diesmal mit diesem Informationsblatt einen Einblick in die Verbandsarbeit vermitteln konnten.

Mit freundlichen Grüßen,
verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr 2008

gez.:
Bernhard Lübbers
- Deichhauptmann -


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