Bremischer Deichverband am linken Weserufer
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Sehr geehrtes Mitglied,

auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen wieder einige Informationen über die Arbeit des Verbandes im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf das Jahr 2005 geben.

Zunächst jedoch einige gleichbleibende Grundinformationen, vor allem auch für die neu hinzugekommenen Mitglieder.

Im links der Weser, also neustadtseitig gelegenen Gebiet der Stadtgemeinde Bremen erfüllen wir vielfältige wasserwirtschaftliche Aufgaben. Zum einen gewährleisten wir mit der Instandhaltung und dem Betrieb der Hochwasserschutzanlagen den Schutz vor Hochwasser und Sturmflut und erhalten damit eine der wichtigsten Infrastrukturen für unser Gebiet in Bremen überhaupt. Hierfür unterhalten wir rund 63 km Strom- und Flussdeiche an der Weser, der Ochtum und der Varreler Bäke, dazu rund 17 km Hochwasserleitdeiche und sonstige Hochwasserschutzanlagen im Bereich des Stadtwerders und des Teerhofes. Der andere Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt bei der Abführung des Niederschlagswassers durch offene Gewässer, Siele und Schöpfwerke. Einschließlich der Ochtum und der Varreler Bäke unterhalten wir hierfür rund 145 km Gewässer, hinzu kommen 24 Schöpfwerke, 4 große Flussstauanlagen, das Wehr in der Kleinen Weser sowie zahlreiche Siele, kleinere Stauanlgen und sonstige Bauwerke.

Mitglieder des Verbandes sind die Eigentümer der im Verbandsgebiet liegenden Grundstücke. Sie wählen ihr Vertretungsorgan mit der traditionellen Bezeichnung "Deichamt alle fünf Jahre per Briefwahl. Die nächsten Wahlen finden im Frühjahr 2006 statt; die Wahlunterlagen werden dann an jedes stimmberechtigte Mitglied versandt.

Die Selbstverwaltungsorgane haben im Jahre 2004 ihre satzungsmäßigen Aufgaben wahrgenommen. Das Deichamt hat die geprüfte Jahresrechnung 2003 entgegengenommen und dem Vorstand und der Geschäftsführung Entlastung erteilt. Der Haushaltsplan 2005 mit einem Gesamtvolumen von rund Euro 2.033.000,- wurde im Haushaltsausschuss vorbereitet, vom Vorstand gemäß Satzung aufgestellt und vom Deichamt festgesetzt. Ebenso beschlossen wurde die Höhe der Beitragssätze für das Jahr 2005.

Sie sind mit


nochmals unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Der Vorstand hat sich in seinen monatlichen Sitzungen mit allen wichtigen Angelegenheiten des Verbandes befasst. Über die eigenen Vorhaben wurde dabei ebenso beschlossen wie über die Stellungnahmen zu Vorhaben anderer Träger, zur Bauleitplanung usw.


Rückblick auf das Jahr 2004
Nachdem für das Frühjahr lediglich die vorgesehene Erneuerung der Antriebe für die Stauanlage im Schöpfwerk Mühlenhaus geplant worden war, stellte sich zwischenzeitlich ein schwerer Schaden an den Antrieben der äußeren Hubtore ein, die neben den ebenfalls vorhandenen selbsttätig schließenden Stemmtoren die zweite Deichsicherheit gegen Hochwasser in der Ochtum bilden.

Eine Reparatur war aufgrund des Alters der Anlage (mehr als 40 Jahre) und Problemen bei der Ersatzteilbeschaffung nicht mehr wirtschaftlich, so daß die vollständige Erneuerung aller Antriebe an den inneren und äußeren Toren ausgeschrieben wurde.

Die Demontage wurde vollständig mit eigenen Kräften durchgeführt. Die Montage der neuen Bauteile wurde reibungslos in Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Lieferanten erledigt.

Ebenfalls unvorhergesehen wurde die Erneuerung eines kleineren Sieles im Sommerdeich des Mühlenhauser Außentiefs notwendig, damit die Entleerung der bei Hochwasser der Ochtum planmäßig überfluteten Polder im Außendeichsbereich sichergestellt werden kann.


Die für das vergangene Jahr vorgesehene
Erneuerung der Stemmtore
im Sielteil des Schöpfwerkes Huchting-Nord

ist ausgeführt worden.

Nachdem die Angebotsauswertung für die neuen Tore in Stahlbauweise außergewöhnlich hohe Preise ergeben hatte, die erheblich über dem im Haushaltsplan vorgesehenen Betrag lagen, wurde entschieden, die Bauteile in Eigenarbeit wiederum aus Holz herzustellen.

Dafür wurde wiederum Eichenholz verwendet, dem man eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren unter den örtlichen Bedingungenen voraussagen kann.

Die alten Tore waren aus dem gleichen Material gefertigt und hatten seit Fertigstellung im Jahr 1967 ihren Dienst getan.
Sieltor-Schoepfwerk-Huchting-Nord, aus Eichenholz, noch ohne Beplankung


Der Vandalismus an den Anlagen des Verbandes nimmt weiter zu.

Die Teile der Fassaden des Schöpfwerks Huchting, die aus Glasbausteinen bestanden, waren durch Einwerfen und Zerschießen inzwischen so beschädigt worden, dass ihre Standsicherheit nicht mehr gegeben war. Sie mussten entfernt werden und wurden durch Mauerwerk ersetzt.

Die mutwillige Beschädigung von Gebäuden und sonstigen Anlagen ist seit Jahren ein Problem. Oft liegen die Anlagen im Außenbereich ohne großen Publikumsverkehr, so dass sich die Zerstörer ungehindert austoben können. Sicherungsmaßnahmen wie Zäune, selbst wenn sie stabiler Bauart sind, oder Beleuchtung beeindrucken dabei nicht, sondern sind ihrerseits schnell wieder defekt. Auch zur illegalen Müllablagerung werden Schöpfwerksvorplätze, Gewässer und Deichflächen zunehmend missbraucht.

Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich hier Verantwortungsbewusst zu verhalten und den Müll geordnet zu entsorgen. Beobachtungen über solche Umweltsünden sollten umgehend der Polizei mitgeteilt werden, damit wenigstens in einigen Fällen die Täter zur Verantwortung gezogen werden können.


Wir bitten außerdem zum wiederholten Male darum, die übermäßige Fütterung von Wasservögeln an den Gewässern zu unterlassen. Sie hat nur negative Folgen:
Ratten werden angezogen von den liegengeblieben Lebensmitteln, die Wasserqualität verschlechtert sich durch den Koteintrag der Vögel und Pflanzensäume an den Ufern werden beschädigt.

Im vergangenen Jahr wurden wir häufig auf Baumarbeiten wie starke Rückschnitte und Fällungen angesprochen.


Insbesondere im Bereich Grolland, in Strom und auch in Huchting befinden sich auf den Deich- und Gewässergrundstücken zahlreiche Bäume, vor allem Pappeln, die nicht mehr verkehrssicher bezogen auf herabfallende Aste und in vielen Fällen überhaupt nicht mehr standsicher sind. Vor einigen Jahrzehnten wurde diese Baumart wegen ihrer Robustheit und des schnellen Wuchse wegen häufig angepflanzt.

In den meisten Fällen sind sie aber nicht standortgerecht, denn insbesondere in Gewässernähe sind sie häufig mit ihrem Wurzelwerk der Nässe ausgesetzt und beginnen vor allem am Stammfuß unsichtbar von innen zu faulen. Diese Bäume, die ihre natürliche Lebensdauer erreicht haben, können ohne Vorwarnung umstürzen oder in sich zusammenbrechen, so dass ihre Entfernung unumgänglich ist.

Wo immer es möglich und sinnvoll ist, schaffen wir Ersatz durch die Anpflanzung von anderen Baumarten, vornehmlich Schwarzerlen, die den nassen Standorten angepasst sind.


Ausblick auf das Jahr 2005

Über die regelmäßigen Unterhaltungsarbeiten an den Gewässern, Deichen und anderen Anlagen des Verbandes hinaus sind für das Jahr 2005 nur kleinere lnstandsetzungen an Schöpfwerksgebäuden und Stauanlagen geplant. Wegen der in 2004 angefallenen unvorhergesehenen Arbeiten haben wir die Vorbereitung der Revision des Wehres in der Kleinen Weser auf 2005 verschieben müssen.

Von dem begonnenen Bau der Autobahn 281 ist der Verband mit Gewässern und sonstigen Anlagen vielfältig betroffen. In Zusammenarbeit mit dem Projektträger werden wir darauf achten, dass die notwendigen Arbeiten zur Aufrechterhaltung unserer Strukturen sachgerecht ausgeführt werden. In den noch folgenden Genehmigungsverfahren werden wir die Interessen des Verbandes wahren.


Dies gilt ebenso für die kommenden Verfahren zur Fahrrinnenanpassung der Weser in der Unter- und Außenweser. Wir teilen hierzu die Positionen der anderen Verbände an der Weser, dass nur umfassende Untersuchungen, die Maßnahmen vergangener Jahrzehnte in eine Gesamtbetrachtung der Vorhaben einbeziehen, zuverlässige Aussagen über künftige Entwicklungen der Wasserstände erbringen können.


Wir hoffen, Ihnen mit diesem Informationsblatt wiederum einen kleinen Einblick in die Verbandsarbeit, für die wir Ihre Beiträge verwenden, gegeben zu haben. Bei weiteren Informationswünschen wenden Sie sich gerne an uns.

Mit freundlichen Grüßen, verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr


Hier die "Information des Bremischen Deichverbandes am linkem Weserufer 2005" als PDF-Datei (91 KB):

Informationsblatt-Deichverband-ldw-2005.pdf


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